Eigentlich gibt es kaum etwas Einfacheres, als unsere Kinder zufrieden zu stellen: Jeden Tag Pizza, Pommes, Reis und Hähnchen-Nuggets. Nur möchte man natürlich, wenn man gerade auf der anderen Welthalbkugel ist, nicht jeden Tag zu McDonalds und in die Pizzeria… Wir haben verschiedenste Varianten erlebt:
Zunächst hatten wir in Rio das Glück, dass es im Restaurant einen Kinderteller gab mit Hähnchen, Reis und Pommes.
Dann ging es weiter im Auto Richtung Costa Verde. Auf eines ist zum Glück Verlass: McDonalds ist überall! Auf der Fahrt von Rio nach Angra fuhren wir voller Optimismus in ein McDrive, da die Kinder schnell glücklich gemacht werden sollten und auch noch auf Toilette mussten. Über das Mikrofon reichten unsere spartanischen Portugiesischkenntnisse allerdings überhaupt nicht aus – ich ging also lieber selbst in das Restaurant und bestellte persönlich. Mit Händen und Füßen und einer Karte (ein Glück gab es eine!) bestellte ich in weltweit gleicher, zuverlässiger Qualität und Geschmack zehn McNuggets, eine Pommes und zu Trinken. Die Toiletten waren auch dort, wo sie immer sind – manchmal ist es einfach schön, die Sicherheit von Altbekanntem zu haben! Glücklich und gesättigt konnten wir die Fahrt fortsetzen…
Da wir in Angra dos Reis „All Inclusive“ hatten, standen uns dort zu jeder Mahlzeit umfangreiche Buffets zur Auswahl, bei denen es auch immer die Standards (weißen Reis, Hähnchen) gab. Gleichzeitig konnten wir das abwechslungsreiche Essen Brasiliens genießen.
Von Angra fuhren wir nach Juiz de Fora, wo wir eine Nacht als Stopover verbrachten, in einem Innenstadthotel. Wir kamen nach fünf Stunden Fahrt abends spät an und die Kinder hatten noch nichts gegessen. Wir bummelten etwas durch die Innenstadt – die Geschäfte hatten schon zu. Da tauchte um eine Ecke wieder das erlösende große helle gelbe M auf. Als Retter in der Not spendierten wir noch eine Runde Pommes mit Nuggets.
Am nächsten Nachmittag kamen wir in Belo Horizonte an und mussten innerhalb von 30 Minuten mit Luciana zur Hochzeitsanprobe mit den Kindern – und das mit leeren Mägen. Also hieß es zum dritten Mal ab zu McDonalds (zuverlässig in der Innenstadt unübersehbar) – auch wenn es dem Papa schon den Magen umdrehte, dass wir schon wieder im schönen Brasilien schnöde Pommes aßen… der Zweck heiligt die Mittel…
Für das Wochenende auf dem Land mit Lucianas Familie hatte sie liebenswerterweise ihre Mutter gebeten, Nuggets und Pommes zu kaufen – also ging das kulinarische Programm der Kinder gleich so weiter… während wir von der Familie mit allem Brasilianischen verwöhnt wurden, was es so gibt, von Caipirinha über Eintopf und Churascaria… hm… lecker! Zumindest probierten die Kinder auch das leckere Fleisch.
Zurück in Belo bekamen die Kinder sogar noch nachmittags bei Lucianas Mutter Nutella Brötchen – Nutella gibt es zu kaufen, ist aber irre teuer hier. Am nächsten Tag entdeckten wir zum Glück ein sehr gutes Selbstbedienungsrestaurant direkt beim Hotel, so dass es mal wieder Reis mit Hähnchen gab für die Kinder, während wir gutes brasilianisches Essen geniessen konnten.
Für zwischendurch haben sich Brötchen und Hotdog-Würstchen etabliert….
Weiter ging die Fahrt nach Tiradentes, einem schönen kleinen Barockstädtchen. Hier haben sich erstaunlicherweise zahlreiche Italiener niedergelassen: es gab mindesten vier Pizzerien. Da wir auf der Suche nach einem regionalen Restaurant eher etnnäuscht wurden – alle Tipps des Hotels waren leider in der ersten Wochenhälfte geschlossen – landeten wir dann auch tatsächlich bei einer Quattro Staggione im einzigen Restaurant des Ortes, das keine Kreditkarte akzeptierte…. So dass Papa schnell ins Hotel düsen musste, um Bargeld zu holen…
Am folgenden Abend sollte es besser klappen und wir hatten ein lokales Restaurant ausgewählt. Das fanden wir aber leider nicht. Erst später stellten wir fest, dass die Straßenangabe des Reiseführers einfach nicht gestimmt hatte – aber geschlossen war es trotzdem. So landeten wir im zentralen Bistro am Marktplatz und aßen eine völlig überteuerte…. Pizza….
Heute haben wir es besser gemacht. Mittags sind wir in das ortsansässige Selbstbedienungsrestaurant gegangen, in dem es für angemessenes Geld eine reiche Auswahl an Essen gab – auch Pommes und weißen Reis für die Kinder. Und leckere Würstchen!
Für heute Abend haben wir Brötchen mit Wurst und Käse… weil wir es leid sind, mit völlig Pool-ausgelaugten Kindern nach acht Uhr noch durch den Ort zu irren. Dann genießen wir lieber unser Hotel mit fast eigenem Indoorpool und Beamer-TV…
Quintessenz so far:
Am besten werden wir in Selbstbedienungsrestaurants satt. Mit zwei quirligen und schnell quengeligen Kindern ist man dort schnell, lecker und günstig satt und hat nicht zu viele Zwänge von Wartezeiten. Jeder kann essen, was ihm gefällt: die Eltern lokale Spezialitäten, die Kinder Pommes mit Reis und Hähnchen.
Zum Frühstück lässt sich übrigens noch sagen: In den Hotels gibt es immer leckeres und reichhaltiges Frühstück. Brötchen, Rührei, Kuchen, Säfte, Obst, Müsli, Cornflakes etc. Nur Nutella gibt es natürlich nicht. Aber ich finde, die Kinder können darauf auch mal drei Wochen verzichten…